Teil 2: Interreligiöser Dialog

Interreligiöser Dialog lässt sich am besten als beabsichtigte Begegnung und Interaktion zwischen Angehörigen verschiedener Religionen als Angehörige verschiedener Religionen definieren. Es gibt eine ganze Reihe von Arten des interreligiösen Dialogs, wobei keine allgemeine Einigkeit darüber besteht, um welche Arten es sich handelt: offizieller oder institutioneller Dialog zwischen oder unter Eliten, die von ihren Religionen als offizielle Vertreter ausgewählt wurden, parlamentarischer Dialog, verbaler Dialog, gegenseitige Besuche, spiritueller Dialog, praktischer Dialog und interner Dialog” (King, 2011).

Der interreligiöse Dialog bringt Menschen unterschiedlicher religiöser Überzeugungen zu Gesprächen zusammen. Diese Gespräche können auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen, vor allem an der Basis, geführt werden. (Institut der Vereinten Nationen für Frieden, https://www.usip.org)

Aufgaben

  1. Denken Sie an die Bedeutung des Wortes “beabsichtigt” in der obigen Definition. Glauben Sie, dass ein offizieller/institutioneller oder ein spiritueller Dialog zwischen Religionsgemeinschaften effektiver sein kann? Begründen Sie Ihre Antwort.
  2. Im vorherigen Abschnitt wurde die Bedeutung des Engagements der Gemeinschaft im interreligiösen Dialog dargelegt. Inwiefern wirkt sich die Beteiligung der Gemeinschaft an interreligiösen Begegnungen auf den Schutz und die Sicherheit religiöser Orte aus?  Erstellen Sie eine Liste.

 Europäischer Rat der Religionsführer (ECRL)

Es handelt sich um eine europäische Plattform, die 2002 in Oslo ins Leben gerufen wurde und als Teil der Koalition ´Religionen für den Frieden´ (Akademie für Kulturdiplomatie, n.d.) zu “Aktionen zur Förderung eines friedlichen und fruchtbaren Zusammenlebens der Menschen innerhalb und außerhalb der Grenzen” anregen soll. Die ECRL “bringt hochrangige religiöse Führer der historischen Religionen Europas zusammen: Judentum, Christentum und Islam sowie Buddhisten, Hindus, Sikhs und Zoroastrier” (European Council of Religious Leaders, ECRL-Website). Einer der Kernpunkte seiner Gründung ist es, nicht nur den Dialog, sondern auch Aktionsinitiativen zu fördern, um Konflikten und gewalttätigen Bedrohungen vorzubeugen (Akademie für Kulturdiplomatie, n.d.); infolgedessen fördert er unter anderem die Sicherheit und den Schutz religiöser Orte. 

Eine damit verbundene Initiative in Europa ist das 2006 gegründete “RfP European Inter-Religious Youth Network (EIYN)”, das “Jugendorganisationen und junge Menschen aus allen in Europa vertretenen Religionen zusammenbringt” (European Council of Religious Leaders, n.d.). 

Aufgabe

  1. Sehen Sie sich das folgende Video an und beachten Sie die fünf Phasen des interreligiösen Dialogs, die von  den Sprechern erwähnt werden:

Glauben Sie, dass diese Phasen auf Ihre Gesellschaft/Kultur/Religion anwendbar sind? Warum oder warum nicht?